Wein & Schokolade – geht das?

Ein besonderer Abend

Begeisterte Gäste im Bürgersaal

Um die Frage vorwegzunehmen: JA, es geht. Und zwar richtig gut.

Im gut besuchten Bürgersaal präsentierte das Weltladenteam ungewöhnliche Genüsse. Bitterschokolade und Rotwein – ja, das kennt man ja. Aber hier wurden außergewöhnliche Kombis präsentiert, die bei allen für große Augen sorgten.

Im Angebot waren 5 Weine und dazu passende süße Genüsse. Gerhard Bäßler führte durch die Verkostungen und man lernte, dass Schokolade nicht einfach so zerbissen und heruntergeschluckt wird. Nein, man nimmt das Stückle in den Mund und lässt es gaaanz langsam schmelzen. Damit hat die Zunge ausreichend Zeit, die vielen Geschmackskomponenten zu erfassen und damit den Genuss zu steigern. In der Reihenfolge (für daheim): 1. Ein Schlückchen Wein. 2. Ein Stückchen Schokolade 3. Schokolade und ein kleines Schlückchen Wein miteinander.

Auch konnte man erfahren, wie die die angebotenen Weine hergestellt werden, welch hohe Qualitätsansprüche in der Produktion von den Herstellern selbst gestellt werden und wie ein fairer Preis ermittelt wird. Auch die Herstellung von Schokolade von der Kakaobohne über deren Fermentierung und Weiterverarbeitung vermittelte viel Neues. Über alles betrachtet geben die vorgestellten Produkte dem Genießenden das gute Gefühl, nicht an Ausbeutung und Kinderarbeit beteiligt zu sein. Der dadurch etwas höhere Preis gegenüber industriell hergestellten Produkten aus dem Lebensmittelhandel sollte dabei akzeptabel und nachvollziehbar sein.

Begonnen wurde mit einem weißen Torrontés aus Argentinien. Sein Bukett aus Zitrusaromen und Honigmelone machen seine Frische aus und am Gaumen wird man an reife Mangos erinnert. Dazu passend die weiße vegane Schokolade mit Vanille-Mandel-Mandelgeschmack. Deren Schmelz bekommt sie durch die Verwendung reiner Kakaobutter. Ein Auftakt, der neugierig auf Mehr machte.

Die zweite Probe bestand aus einem frischen südafrikanischen Chardonnay neben einer, ebenfalls veganen, weißen Schokolade mit Salzmandel und Cassis. Auf der einen Seite der Weißwein mit dem Duft nach Aprikosen, Ananas, Honig und Karamell und leicht nussiger Note am Gaumen. Und in der Kombi die schwarze Johannisbeere und der leicht salzige Geschmack der Mandel.

Die dritte Paarung brachte aus Chile den vollmundigen Caiti Rosé mit seinem ausdruckstarken beerigen Bukett. Man erkannte rote Beeren und daneben auch Erdbeere und Kirsche. Zu diesem kernigen Rosé-Wein gesellte sich die Grand Noir feinherb, eine leichte Bitterschokolade mit 55% Kakaoanteil. Deren Cremigkeit verbindet sich ansprechend mit dem fruchtig, kräftigen Geschmack des Weines.

Die vierte Kostprobe bescherte den ersten Rotwein des Abends und mit einer Vollmilchschokolade, die mit Kardamom verfeinert ist. Der chilenische Cabernet Sauvignon ist ein leichterer Rotwein mit Anklängen an rote Früchte. Die Grand Chocolat Cardamom lieferte dazu einen wirkungsvollen Gegenpart - ein Feuerwerk im Mund.

Den Schluss bildete der argentinische Cabernet Sauvignon Reserva Bonarda. Auch er ein Biorotwein, 2021 mit der Goldmedaille des Internationalen Bioweinpreises ausgezeichnet. Ein Rotwein, wie er sein soll. Das Bukett erinnert an vollreife Kirschen begleitet vom leichten Vanilleton des Ausbaus im Holzfass. Hierzu wurde eine nicht alltägliche vegane Schokolade mit feingemahlenen Datteln gereicht. Da die Datteln den Zucker ersetzen und der Schokolade eine rauhe Oberfläche geben, war nach den cremigen Vorgängern Umgewöhnung angesagt.

Alle Produkte des Abends sind zum Nachspüren und Nachschmecken im Weltladen zu erwerben.

Dass die Verkostungen ohne Reibungsverluste gelangen, ist dem Team des Weltladens zu verdanken. Völlig geräuschlos und umsichtig wurden die Schokoladenportionen auf den Tischen verteilt, Weine nachgeschenkt und die Gäste liebevoll umsorgt. Auch für die stimmungsvolle Deko zeichnete das Helferteam verantwortlich.

Viele interessierte Fragen kamen zum Weinbau in den verschiedenen Regionen Chiles, Argentiniens und Südafrikas, die Gerhard Bäßler weitestgehend beantworten konnte. Zur Technik des Weinbaus konnte Hermann Reiber, Vorsitzender des Historischen Weinbauvereins Plochingen, der am Abend Gast war, zahlreiche Informationen geben, was den Abend wunderbar bereicherte.

Der Abend wurde abgeschlossen mit Käsespezialitäten vom Ziegenhof Holzer. Von mild bis kernig konnte man einen Ausschnitt des umfangreichen Käseprogramms erleben, das Andrea Holzer zusammengestellt hatte. Leider durch Erkältung verhindert konnte Frau Holzer die Infos nur in schriftlicher Form vermitteln. Die hochwertigen Käsespezialitäten aus eigener Herstellung und Handelsware von ausgesuchten Bio-Höfen kann man regelmäßig auf dem Bauernmarkt erwerben.

Auch für Unterhaltung war gesorgt. LIBERTY hatte für den Abend ein eigenes Programm zusammengestellt, da man nur zu viert auftreten konnte. Das fünfte Mitglied der Band, die Sopranistin und Flötistin Elisa Freier, absolviert gerade in Australien ein Auslandssemester. Tobias Kuhn, Ulrike Rehm, Andrea Reith und Ralf Weichert spielten ihre relaxte Musik und ergänzten das Ganze noch mit kleinen Lesungen zwischendurch. Nach einigen Zugaben klang der stimmungsvolle Abend aus.

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