22.09.2018 im Weltladen Hochdorf
Vertreter der peruanischen Kleinbauernorganisation NORANDINO, Klehber Cruz Zurita (Kleinbauer und Vorsitzender des Verwaltungsrats) und Raul Francisco Calle Pintado (Geschäftsführer des Kooperativenverbands) waren am im Rahmen der Fairen Woche im Weltladen Hochdorf zu Gast. Sie berichteten auf Einladung des FAIR BAND (Bundesverband für fairen Import und Vertrieb e.V.), der Fairhandelsgenossenschaft ETHIQUABLE Deutschland über die Erfolge des Fairen Handels in Peru und ihre Reaktionen auf die Auswirkungen des Klimawandels.
Wetterextreme häufen sich, die Ernten werden immer schwerer planbar und neue Schädlinge tauchen auf. In Piura, der Heimatregion von NORANDINO im Norden Perus, kommt erschwerend hinzu, dass viele Waldgebiete in den vergangenen Jahrzehnten der landwirtschaftlichen Expansion zum Opfer gefallen sind. Zunehmende Wasserknappheit und starke Bodenerosion bringen auch die verbliebenen Wälder in Gefahr und wirken sich negativ auf die Erträge der Bauern aus. Sie ernten auf ihren Parzellen immer weniger.
Die Kleinbauern der Kooperative NORANDINO kämpfen dagegen an, indem sie ein eigenes Wiederaufforstungsprojekt ins Leben gerufen haben. Gegenwärtig werden von rund 2.000 beteiligten Kleinbauern auf etwa 213 Hektar Fläche Bäume gepflanzt, um die Folgen des Klimawandels einzudämmen. Bis zu 40.000 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen werden dadurch ausgeglichen.
Der 1995 gegründeten Kooperative NORANDINO gehören mehr als 7.000 Familien an. Sie produzieren unter anderem Kaffee, Kakao und Rohrzucker für den Fairen Handel. Neben der Vielfalt ist NORANDINO dabei auch die Wertschöpfung vor Ort extrem wichtig. Daher wird beispielsweise das Zuckerrohr direkt vor Ort zu Vollrohrzucker weiterverarbeitet und fertig verpackt nach Europa exportiert. Unser „Hochdorfer Kaffee“, den der Weltladen ab dem Start der fairen Woche am 14. September anbietet, stammt ebenfalls von dort und wird unter dem Namen Pidécafe über die Fairhandelsgesellschaft Gepa importiert.